Wo leben besondere Tiere im Neckertal?

Im Neckertal liegen die zwei tiefsten und am weitesten ins Mittelland ausgreifenden Steinadler-Reviere der Schweiz. Der früher einmal wegen der Umweltchemikalien beinahe ausgestorbene Wanderfalke brütet ebenfalls regelmässig. Auf steile und magere Wälder ist der Berglaubsänger angewiesen. In abwechslungsreichen Landschaftskammern trifft man regelmässig noch auf den Kuckuck, die Goldammer und den Neuntöter. Für den stark rückläufigen Baumpieper scheint das Neckertal unterdessen die prekäre Verbreitungsgrenze zu bilden. An den vielen Bächen siedeln Bergstelze und Wasseramsel.

Als seltene Besonderheit kommt zudem an einigen höher gelegenen Stellen der Wiesenpieper vor. Vom Braunkehlchen, das spät gemähte Wiesen und Moore bewohnt, werden im Neckertal gelegentlich Familien mit frisch flüggen Jungen gesehen. Vom Haselhuhn, das offenen, reich strukturierten Wald braucht, wissen wir zur Zeit nichts Konkretes. Das Auerhuhn dagegen ist aus der Region mit Bestimmtheit verschwunden.

Selbstverständlich beherbergt das Neckertal neben den genannten Vögeln viele weitere Tierarten aus vielen verschiedenen Gruppen. Besonders typisch für die Magerweiden ist z.B. das Purpurwidderchen, dessen Raupe auf Thymian lebt. Die Streu- und Moorwiesen beherbergen regelmässig etwa den Violetten Silberfalter und den Silberscheckenfalter, in den höheren Lagen zudem den Natterwurz-Perlmutterfalter. Auf Wald- und Frühlingsschlüsselblumen angewiesen ist der Frühlingsscheckenfalter. Im lichten Wald leben der Grosse Schillerfalter (Raupe auf Salweide) und der Milchfleck (Gräser), an felsigen Hängen, hie und da aber auch an Waldrändern und Böschungen im Kulturland, das Braunauge.

Auch in den Artenlisten der Wasserbewohner spiegelt sich der Reichtum des Neckertals an Fliessgewässern. Die Fauna der Quellrinnsale und der Bäche umfasst etwa die Gestreifte Quelljungfer, die grösste einheimische Libelle, deren Larven bis fünf Jahre lang im Wasser leben. Die Köcherfliegen und die Steinfliegen sind mit vielen, z.T. sogar sehr seltenen Arten vertreten. Der Feuersalamander ist in den vielen Wald- und Tobelbächen ziemlich verbreitet. Im Necker selber kommen 6 Fischarten vor.

Artenlisten Tiere :

pdf_klein.gif Artenliste Tiere

Der kleine, sehr hübsche Gelbwürflige Dickkopffalter lebt bevorzugt auf ungedüngten Wiesenstreifen entlang von Gebüsch und Waldrändern.

Für das Neckertal besonders typisch, weil seine Raupe sich von Thymian ernährt, einer häufigen Magerweiden-Pflanze: das Thymianwidderchen.

Die Westliche Beissschrecke lebt auf sonnigen Magerweiden, sie kann aber auch rasch Besitz nehmen von geeigneten ausgelichteten Waldflächen.