Das Neckertal beeindruckt durch das Wechselspiel von Anhöhen und Mulden, durch wilde Tobel und Bäche, Wälder, Moore, Wiesen und Weiden in buntester Mischung und unterschiedlichster Form. Vor allem in vernässtem oder im steilen oder felsigen Gelände befinden sich besonders ökologisch wertvolle Standorte.
Auffällige Elemente der Landschaft sind die Bergzüge Hochalp, Hochhamm und Wilkethöchi, die Ausblicke auf Churfirsten, Schwäbische Alb und Bodensee bieten, manchmal auch bis zu den Berner Alpen und den Jura. Natürlich prägt aus nächster Nähe das Wahrzeichen der Nordostschweiz, der Säntis (2502 m), auch das Neckertal.
In weiter Ferne hat jedoch Afrika die zentrale Rolle bei der Gestaltung der Landschaft gespielt: als es sich nach Norden verschob, die Alpen auffaltete und den Säntis als separaten Block zusätzlich vorschickte. Anschliessend wurde die Bodenoberfläche laufend abgetragen und geformt: von Bächen, Flüssen und vom Eis des Necker-, Thur- und Rheingletschers.
Den Feinschliff verlieh dann der Mensch der Landschaft - bei harter Arbeit in der Land- und Forstwirtschaft seit Generationen. Ursprünglich war der Raum Neckertal-Appenzeller Hinterland weitgehend von Wald bedeckt. Die ersten Siedler mussten Waldflächen roden, um landwirtschaftlich nutzbare Flächen zu gewinnen. Bis ins 14. Jahrhundert hinein wurden überall dort Rodungen durchgeführt und Häuser errichtet, wo das Gelände eine landwirtschaftliche Nutzung erlaubte und wo eine Quelle den Wasserbedarf sicherte. Daraus entstand die typische Streusiedlung, die die hiesige bäuerliche Wohntradition bis heute repräsentiert.
Kleinstrukturen wie Hecken, Obst- und Feldbäume säumen Teile der Landschaft
Nagelfluebänder prägen häufig steile Waldpartien
Molassenablagerungen liesen Hügelbilder wie diese entstehen