Projektgebiet
Fauna
Das Neckertal beherbergt eine vielfältige Fauna. Die artenreichsten Lebensräume im Neckertal sind Magerwiesen, Magerweiden, Streuwiesen, Waldlichtungen, stufige Waldränder und lichte Wälder. Das Landschaftskonzept Neckertal fördert diese Lebensräume mit gezielten Massnahmen. Informationen zum Monitoring im Rahmen des Landschaftskonzepts finden sich auf der Seite zur Wirkungskontrolle.
Spezialisten im Moor
Ein Spezialist ist der Hochmoor-Perlmuttfalter (Boloria aquilonaris), der in Hochmooren vorkommt. Die Raupe frisst ausschliesslich an der Moosbeere (Vaccinium oxycoccos). Die Moosbeere kommt nur in relativ intakten Hochmooren vor. Dadurch ist der Hochmoor-Perlmuttfalter stark gefährdet (Rote Liste der Tagfalter und Widderchen) und kommt im Neckertal nur im grossen Moorgebiet beim Salomonstempel vor.
Konkurrenz im lichten Wald
Der Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca) ist ein Langstreckenzieher und überwintert in Afrika. Wenn er im April und Mai aus seinen Winterquartieren zurückkehrt, sind die Nistplätze oft bereits von Meisen besetzt. Es kann dann vorkommen, dass der Trauerschnäpper die Meisen vertreibt und ein neues Nest auf das Meisennest baut.
Der Trauerschnäpper besiedelt lichte Wälder, Obstgärten, Parks und Gärten mit einem reichen Höhlenangebot. Er ernährt sich von fliegenden Insekten, Heuschrecken, Käfer und deren Larven sowie Spinnen. Die Art ist gemäss der Roten Liste der Brutvögel in der Schweiz nicht gefährdet. Durch die Auslichtungen im Rahmen des Landschaftskonzepts Neckertal wird der Trauerschnäpper gefördert.
Der Trauerschnäpper besiedelt lichte Wälder, Obstgärten, Parks und Gärten mit einem reichen Höhlenangebot. Er ernährt sich von fliegenden Insekten, Heuschrecken, Käfer und deren Larven sowie Spinnen. Die Art ist gemäss der Roten Liste der Brutvögel in der Schweiz nicht gefährdet. Durch die Auslichtungen im Rahmen des Landschaftskonzepts Neckertal wird der Trauerschnäpper gefördert.
Gefährdete Arten in Hecken
Der Neuntöter (Lanius collurio) ist gemäss der Roten Liste der Brutvögel in der Schweiz potenziell gefährdet. Er bewohnt halboffene, reich strukturierte Landschaften mit Hecken und Einzelbüschen. Dabei bevorzugt der Neuntöter Dornhecken, die an Magerwiesen und -weiden grenzen. Der Neuntöter ernährt sich überwiegend von Heuschrecken, Grillen, Käfern, Spinnen, Hummeln, Wespen und kleinen Wirbeltieren. Seine Beute spiesst er oft an Dornen oder spitzen Seitenästen auf, um sie zu bearbeiten, zu zerteilen oder als Vorrat zu halten. Seinen Namen verdankt der Neuntöter dieser Eigenart. Es wurde früher angenommen, dass er immer neun Tiere aufspiesst, bevor er wieder eins verzehrt. Das Landschaftskonzept fördert den Neuntöter durch die Pflanzung von artenreichen Hecken mit Dornensträuchern.
Überraschende Waldränder
Stufige Waldränder bieten Nahrung, Unterschlupf-, Nist- und Brutplatz für zahlreiche Tierarten wie beispielsweise den Milchfleck (Erebia ligea). Der Milchfleck lebt in Lichtungen, in lichten Wäldern, an offenen Waldrändern, Magerwiesen und -weiden sowie in der Streue. Die Raupe ernährt sich von verschiedenen Gräserarten. Der Milchfleck ist gemäss der Roten Liste der Tagfalter und Widderchen in der Schweiz nicht gefährdet. Das Landschaftskonzept fördert Waldrandauslichtungen und die Offenhaltung von Waldwiesen, wovon der Milchfleck profitiert.
Feuchte Wälder
Wichtige Lebensräume für die Gestreifte Quelljungfer (Cordulegaster bidentata) sind kühle saubere Quellen und Bäche in Wäldern und Hangmooren. Die Gestreifte Quelljungfer ist bis 8 Zentimeter gross. Der Hinterleib ist charakteristisch schwarz-gelb gestreift. Die Art kommt nur in Europa vor. In der Schweiz ist die Art aktuell nicht gefährdet (Rote Liste der Libellen). Dies kann sich durch die Klimaerwärmung aber ändern. Das Landschaftskonzept fördert die Gestreifte Quelljungfer durch das Wiederöffnen von Waldwiesen.
Gefährdete Arten auf Magerwiesen
Die Zauneidechse (Lacerta agilis) ist mit einer Länge von 20 – 25 cm die zweitgrösste Eidechsenart des Schweizer Mittellandes. Sie kommt in Magerwiesen und -weiden, Säumen, Hecken, Waldrändern und Ruderalflächen mit sonnigen Strukturen wie Ast- oder Steinhaufen vor. Die Zauneidechse ist gemäss der Roten Liste der Reptilien als verletzlich eingestuft. Die Art ist durch starke Zerstückelung des Lebensraums, Flächenverluste und Konkurrenz durch die Mauereidechse gefährdet. Durch die Heckenpflanzungen und die Waldrandaufwertungen fördert das Landschaftskonzept die Zauneidechse.