Projektgebiet
Flora
Das Neckertal weist eine hohe Pflanzendiversität auf. Die grösste Vielfalt findet sich im Neckertal auf den ungedüngten Böden der Magerwiesen, Magerweiden, Streuwiesen, Waldlichtungen und im lichten Wald. Diese wenig wüchsigen Standorte bilden für die konkurrenzschwachen Pflanzen die letzten Rückzugsräume. Das Landschaftskonzept Neckertal fördert mit gezielten Massnahmen diese Lebensräume.
Orchideen im lichten Wald
Der Frauenschuh (Cypripedium calceolus) ist ein typischer Vertreter der lichten Wälder. Die grösste einheimische Orchideenart und blüht von Mai bis Juni. Gemäss der Roten Liste der Gefässpflanzen ist diese Art als verletzlich eingestuft. Der Frauenschuh ist durch Beschattung, Verbuschung, Zerstörung des Lebensraums, aber auch durch verbotenes Pflücken, Ausgraben und Zertrampeln gefährdet. Durch die Auslichtungen im Rahmen des Landschaftskonzepts Neckertal wird der Frauenschuh gezielt gefördert.
Unscheinbare Arten auf Magerwiesen
Eine unscheinbare Art auf Magerwiesen ist das Schwärzliche Knabenkraut (Orchis ustulata). Die Orchidee blüht von Mai bis Juli. Gemäss der Roten Liste der Gefässpflanzen ist die Art als potenziell gefährdet eingestuft. In der Schweiz ist die Art geschützt. Durch die Auslichtung von Wäldern, angrenzend an Trockenwiesen- und weiden, wird die Art durch das Landschaftskonzept Neckertal gefördert.
Raupenfutterpflanze für gefährdeten Schmetterling im Flachmoor
Der Lungenenzian (Gentiana pneumonanthe) ist die einzige Raupenfutterpflanze des stark gefährdeten Lungenenzian-Ameisenbläulings (Phengaris alcon). Der Lungenenzian blüht von Juli bis September in Flachmooren. Gemäss der Roten Liste der Gefässpflanzen ist die Art als verletzlich eingestuft. Der Lungenenzian ist durch eine zu frühe Mahd, Verbuschung und Düngung gefährdet. Durch die Auslichtung von Waldrändern rundum Flachmoore hilft das Landschaftskonzept Neckertal die lokalen Vorkommen zu sichern.
Seltene Arten am Waldrand
Der Bunte Hohlzahn (Galeopsis speciosa) blüht von Juli bis September an Waldrändern, in Schlagflächen, Gebüschen und Wegrändern. Er kommt in mehreren Massnahmenflächen des Landschaftskonzepts Neckertal vor. Die Art ist auf der Roten Liste der Gefässpflanzen als verletzlich eingestuft. Der Bunte Hohlzahn ist durch eine zu frühe Mahd bei der Waldrandpflege und Verlust des Lebensraums gefährdet.
Artenreiche Hecken für gefährdete Arten
Der Weissdorn (Crataegus sp.) ist eine ökologisch wertvolle Strauchart und wächst in Gebüschen, Hecken, Waldrändern und Wäldern. Die Art blüht von Mai bis Juni. Durch das Auslichten von Wäldern, Waldrändern und das Pflanzen von Hecken wird der Weissdorn durch das Landschaftskonzept gefördert.